09.11.2016

Der erste Schnee und der Ballast



Der erste Schnee. Damit hat keiner so früh in Hamburg gerechnet. Zum Novemberstart der erste Schnee....Nun ist es in Hamburg leider so, dass Schnee grundsätzlich keine Chance hat, länger zu existieren als ein paar Stunden. Danach ist der weiße Spuk schon wieder vorbei und hinterlässt eine matschige Pfützenpampe. 


An solchen grauen Tagen macht es Sinn, sein Domizil zu reinigen und sich von unnötigem Ballast zu trennen. Das hatte ich schon lange vor. Ich bin restlos erstaunt, wieviel in eine Wohnung hineinpasst. Über die vielen Jahre hinweg hat sich unendlich viel angesammelt. Und die Trennung von vielen Dingen fällt noch schwerer, wenn man ein Kind hat und emotional auf einer anderen Schiene fährt als in der Zeit, als man noch kinderlos war. Man hortet unendlich. Ich erwische mich oft dabei, dass ich unnötigen Ballast in die Wohnungen meiner Eltern oder Schwiegereltern befördere und glaube damit, mich von Dingen getrennt zu haben. Im Grunde aber, trenne ich mich nicht, sondern verlagere die Dinge nur in die Wohnungen meiner Liebsten....
Es ist schwer, sich von Dingen zu trennen. Das fängt bei der Kleidung an und hört bei persönlichen Briefen und Karten auf. Man stellt sich die Fragen "wie fange ich an", "womit fange ich an" und "ist es wirklich richtig,sich zu trennen", "bereue ich es hinterher nicht"???
Die Gedanken kreisen. Die Emotionen sind unglaublich, wenn es um den Alltagsgerümpel geht. Das simpelste Ding des Lebens, das Aufräumen, wird zum emotionalen Drahtseilakt.
In meiner Verzweiflung hat mich Marie Kondo mit ihrem Buch Magic Cleaning gerettet.  

                            

Jedes Aufräumen ist eine Art Neuanfang. Marie Kondo zeigt in ihrem Buch auf, wie man das immer wieder kehrende Chaos - den Jo-Jo-Effekt - endgültig beseitigt. Man räumt nicht nach Zimmern auf, sondern nach Dingen. Dabei alles in die Hand nehmen und fühlen, brauche ich das wirklich noch... das befreit auch die Gedanken. Das Buch führt auf unglaubliche Weise ein "Magic cleaning" durch und wird seinem Titel gerecht. Nicht erst am Ende, bereits nach wenigen Seiten des Buches, hat man den Drang, das alltägliche Chaos sofort in Angriff zu nehmen. 
Das "Magic cleaning" verändert das Leben. Tatsächlich.

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